Hier wollen wir Euch unsere Motorräder zeigen und von den Geschichte erzählen, die wir mit ihnen erlebt haben.

Copyright aller Fotos: Daniel und Wiebke

Mein erstes Motorrad!

Eine Honda XL500R, Bj. '81. Schönes Teil. Einzylinder mit Sebring Auspuff. Ganze 27 PS. Nicht schlecht, oder? Technisch, naja. Der Motor süppte ein wenig und die Bremsen... Egal. Sie fuhr und fuhr. Wenn man da von den kleinen Anfängerfehlern mal absieht. Man musste bei diesem Motorrad schon nach ca.70 km den Sprithahn auf Reserve stellen. Sonst, blub, blub, blub und aus. Bis man das so alles weiß, hat man die ersten peinlichen Auftritte natürlich schon hinter sich. Nach zwei Jahren aber, kam sie weg. Klar! Der Führerschein war ja jetzt offen.

Die gute alte XL 500R
Und dann kam sie!

Natürlich wieder eine Honda. XR600R, Bj. '93. Wow. Nur 120 kg bei eingetragenen 17 PS. Und da war auch schon das Problem. Sie hatte natürlich viel mehr Leistung. Doch allen Bemühungen zum Trotz war es mir nicht möglich die richtige Leistung beim TÜV eingetragen zu bekommen.

Ich erinnere mich an den Saisonstart. Tag der offen Tür beim TÜV, extra für Mopeds, mit Vertretern aller Marken. Ich also hin. Dort geh' ich zu so'm TÜV-Typen und sag: "Ich wollte meine XR offen eintragen lassen." Der lacht nur. Da müsse ich mich an einen Honda Vertreter wenden, sagt er. Wenn das mal überhaupt ginge. Zum Glück waren die ja auch da. Ich also dahin: "Tag! Ich hab ein Problem." Er: "Kein Problem das wir nicht lösen können." Ich: "Also, ich fahr 'ne XR..." Er lacht laut los und sagt: "OK, [haha], du hast ein Problem [haha]!" Haha, das ich nicht lache.

Das Problem ist, das die Dinger ausnahmslos Grauimporte sind. Sind sie offen, sind sie zu laut für den deutschen TÜV. Als ob es zu laut geben würde. Einzige Möglichkeit: Anderer Auspuff. Dadurch passen aber die Abgaswerte unter Umständen nicht mehr. Also wieder am Vergaser rumschrauben, dann auf den Prüfstand (Leistungsmessung) und zur Einzel-Schallabnahme. Da müssen zwei TÜV-Jungs raus um 'ne Standgeräusch- und 'ne Fahrgeräuschmessung zu machen. Kosten für alles zusammen: Ca.1500,-DM (damals). Unglaublich! Und das nur damit ich mehr Versicherung zahlen darf? Nach vielen Überlegungen und wenigen gefahren Kilometern hab ich sie dann verkauft. Nach Schweden! Vielleicht haben die lockerere TÜV-Bestimmungen. Sie war auf jeden Fall immer ein Hingucker.

Die olle XR

 

Hier auch mal umgebaut mit breitem Lenker, Ochsenaugen, kurzem Heck und in mattschwarz.

 Mattschwarz

Wiebke jetzt auch!

Inzwischen konnte Wiebke natürlich auch nicht mehr ohne Motorrad sein. Einmal mitgefahren und es wart um sie geschehen. Erst der Führerschein und kurze Zeit später dann ihr eigenes Motorrad: XBR 500, von Honda, na klar. Bj. '86, Einzylinder (bub bub bub) mit gedrosselten 27 PS. Ein wirklich schönes schlankes Motorrad. Genau das Richtige. Eigentlich ein richtiger Glücksgriff, denn die XBRs sind recht begehrt und werden natürlich schon lange nicht mehr gebaut. Aber wie das so ist mit den Motorrädern hatte auch dieses so seine Macken. Zum Beispiel die Sache mit dem Vorderrad. Die Karre war etwas länger außer Betrieb gewesen und erst kurz vor dem Kauf wieder ins Leben auf der Straße zurückgeholt worden. Dafür musste der Vorbesitzer eine Komplettabnahme beim TÜV machen lassen. Dieser zwei Seiten lange Bericht wies natürlich keinerlei Mängel auf. Komisch nur das sich später herausstellte das das Vorderrad einen Schlag hatte, den man bei einer ordentlichen TÜV-Prüfung nicht hätte Übersehen dürfen. Kein Problem, schaut man sich halt mal nach einem gebrauchten Ersatz-Vorderrad um. Nur, die gibt es so selten (blöde Comstar-Felgen). Entweder sind grade die Vorderräder im Eimer (Unfall) oder sie sind halt noch in Gebrauch. In Berlin ist sie dann endlich fündig geworden. Internet macht's möglich (www.gebrauchtteile.com). Zwei Tage später war das Rad samt Reifen (!) bei der Post abzuholen. Butz montiert, und alles war gut. Alles? Nicht ganz. Allmählich machte der Anlasser komische Geräusche und ließ sich irgendwann gar nicht mehr betätigen. Zum Glück hat die XBR auch einen Kickstarter. Das muss man ja auch mal gemacht haben. Aber auch das ließ sich mit einem günstigen Ersatzteil aus dem Internet wieder reparieren. Nach zwei Jahren dann endlich wurde das Motorrad dann Erwachsen und die Drossel wurde entfernt. Ganze 44 PS schlummern nun in der "kleinen Lady" und bei der Höchstgeschwindigkeit (169 km/h ungefähr) dreht der Drehzahlmesser auf Anschlag.

Jetzt aber mal was Ordentliches!

Ich hatte die Nase voll von der XR und wollte jetzt was ohne Probleme! Und darum gab es die CB 750 Sevenfifty, natürlich von Honda. 4-Zylinder, 73 PS, alles eingetragen, kein Kicken, kein Rütteln, usw.

Tja, da gibt es auch nicht viel zu berichten. TÜV? Nee, kein Problem. Hin, einmal gucken, Plakette drauf und zurück. Das war's! Herrlich. So sollte es doch sein.

Manche sagen es sei ein langweiliges Motorrad. Nix zum Schrauben, etwas lahm, nicht besonders sportlich halt. Mir reicht das, und ich bin damit gut zufrieden.

Aber geiler wär's schon!

Tja! Auch wenn ich mit der Sevenfifty gut zufrieden bin, das wird nicht die letzte Karre sein.

Na? Wie steht mir dieses Gefährt? Ducati 750 Monster Dark. V-Zylinder, italienisches Temperament, und natürlich mattschwarz. Später, wenn ich mal groß bin, vielleicht.

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